Die Autoimmun-Paleo-Ernährung (AIP) ist eine Abwandlung der Paleo-Ernährung, die auf Autoimmunkrankheiten jeglicher Art (also nicht nur Hashimoto) zugeschnitten ist.
Es geht darum, in einer Anfangsphase (der Eliminationsphase) alle allergenen Lebensmittel – also solche, die den Darm reizen könnten – zu meiden. Die Reaktionen des Körpers, die Dauer der Anfangsphase sowie die Notwendigkeit weiterer Einschränkungen (z.B. bei Fructose-Malabsorption oder Dünndarmfehlbesiedlung) sind individuell sehr verschieden. Sie werden jedoch feststellen, dass Ihr Körper Ihnen bald selbst sagt, wo es langgeht, und dass Sie merken, wenn Sie ein Lebensmittel nicht vertragen.
I. Eliminationsphase: Kurzer Überblick über die wichtigsten Nahrungsmittel
Unbedenkliche Nahrungsmittel:
- Fleisch aller Art, am besten Lammfleisch, Wild, und Rind, wenig Huhn und Schwein; am besten Weide- bzw. Freilandqualität (die Tiere sollten nicht mit Körnern gefüttert werden)
- Organe (Herz, Leber, Nieren)
- Speck und tierische Fette wie Schmalz
- Fisch und Meeresfrüchte
- Kraftbrühe (aus Markknochen oder Hühnerbrühe)
- viele, aber nicht alle Obst- und Gemüsesorten (höchste Vorsicht ist geboten bei sehr süßen Obstsorten wie Bananen, Wassermelone, Mango etc.)
- vorwiegend Blattgemüse
- Blattkräuter (z.B. Petersilie, Thymian, Oregano, Majoran)
- stärkehaltiges Gemüse in Maßen (möglich sind Yucca, Kochbananen, Taro)
- Knoblauch
- Zwiebeln
- Ingwer
- Chufa (Erdmandelflocken)
- Probiotika und fermentierte Lebensmittel (Kombucha, Wasserkefir [jedoch kein milchbasierter Kefir], rohes, selbstfermentiertes Sauerkraut)
- diverse, auf den eigenen Organismus abgestimmte unterstützende Nahrungsergänzungsmittel
- Kokosöl, Olivenöl, Avocadoöl
- Kokosnussprodukte: Kokosraspeln und -chips, Kokosmilch, Kokoskefir, Kokosbutter
- Ursalz oder Himalaya-Salz (rosa)
Zu meidende Nahrungsmittel:
- Gluten (Weizenprodukte)*
- Pseudogetreide (Reis, Mais, Quinoa, Amaranth, Buchweizen, Hirse, etc.)
- Hefe
- Nachtschattengewächse (Kartoffeln, Tomaten, Paprikaschoten, alle Chiliarten, Auberginen, Goji-Beeren, Tabak)
- Pilze
- Milchprodukte(*), auch aus Ziegenmilch
- Hülsenfrüchte*
- Sojaprodukte*
- Nüsse (auch Muskatnuss)
- Samen
- ätherische Gewürze (z.B. Kümmel, Anis) und Gewürzkörner (z.B. Pfeffer, Koriander)
- jodiertes und raffiniertes Speisesalz*
- Pflanzenöle (z.B. Rapsöl, Sonnenblumenöl)*
- Säfte jeglicher Art
- Zucker jeglicher Art (meiden Sie in der Anfangsphase auch zu süße Obstsorten, insbesondere Trockenobst)
- Kaffee
- alles, wogegen Sie allergisch sind*
- alle nicht von Ihnen selbst hergestellte Speisen
* Diese Lebensmittel sollten Sie permanent – also am besten für immer – meiden.
Weitere Einschränkungen gelten bei Fructose-Malabsorption und Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO).
II. Provokationsphase
In einer zweiten Phase – der Provokationsphase – werden nach und nach wieder Nahrungsmittel eingeführt. Der Körper wird sozusagen herausgefordert und angehalten, seine Meinung zu äußern. Hierfür sollte man nach einer bestimmten Reihenfolge vorgehen. Es gibt keine allgemeinen Richtlinien über den richtigen Zeitpunkt für diese Wiedereinführung; er wird eher früher gewählt, als dem Körper recht ist. Zu spät dran sein können Sie jedoch nie, und es ist ratsam, den Körper zunächst so lange wie möglich an die neue Ernährungsform zu gewöhnen