9.11.2013
Wenn Frauen über Erschöpfung, vernebeltes Denken (brain fog), Stimmungsschwankungen, PMS und Verstopfung klagen, dann nennen das Mainstream Ärzte oftmals Angst-Zustände oder Stress-Symptome und empfehlen Anti-Depressiva, die dann ein Leben lang eingenommen werden sollen.
Aber wo liegen die Ursachen? Wird bei dieser Diagnose untersucht, warum sich diese Frauen so fühlen? Wurde bei der Behandlung die individuelle Situation und Biochemie dieser Frauen beachtet? Was, wenn Nebenwirkungen auf die Behandlung auftreten? Häufig erzählen mir Betroffene, es gehe ihnen bei der einnahme von Anti-Depressiva bei manchen der Symptome besser, dafür seien neue Symptome hinzugekommen.
Kann es sein, dass eine so allgemeine Behandlung auf individuelle Krankengeschichten die Symptome einfach maskiert ohne die Ursachen in Betracht zu ziehen?
Studien der Psychoneuroimmunologie (1) zeigen, dass bei Depressionen, dass Immunsystem stark geschwächt und Entzündungen vorhanden sein können.
Wussten Sie, dass unsere Abwehrkräfte, das Immunsystem hauptsächlich im Darm zu Hause sind? Das Zusammenwirken vom Darm und dem Gehirn ist eine komplexe und äußerst wichtige Beziehung, die ins Gesundheitsbewusstsein aller Betroffen gebracht werden sollte.
Wir kennen aus eigener Erfahrung, dass Angst-Zustände oder Nervosität unsere Darmaktivität beeinträchtigen kann. Wir kennen die Schmetterlinge im Bauch vor einem Date oder Durchfall vor einem
Bühnenauftritt. Die Wissenschaft erforscht nun, dass diese Beziehung in beide Richtungen geht, nämlich dass der Darm Entspannung oder Alarm auf das Nervensystem überträgt. Es wird angenommen,
dass der Vagus Nerv der Hauptleiter des Informationstransfers ist und das Entzündungsmarker auf diesem Informations-Hghway reisen. Daher ist
es von essentieller Bedeutung bei vermuteten depressiven Störungen zu untersuchen, ob spezifische Entzündungen vorhanden sind, woher sie kommen und warum sie
der Hauptmotor von chronischen Krankheiten sind.
Wenn eine Frau sich als „vernebelt“ beschreibt und schnell überfordert und erschöpft ist, dann können wir annehmen, dass ihre Hormone aus dem Gleichgewicht geraten sind. Aber auch hier ist zu fragen, was ist die Ursache, dass ihre Hormone aus dem Gleichgewicht geraten? Studien zeigen, dass Hormonungleichgewichte eine Folge von Zell-Dysfunktionen sind, die wiederum von oxidativem Stress und Entzündungen stammen.(2)
Wenn eine Entzündung einmal anfängt, dann ist sie hochgradig selbsterhaltend. Die entzündeten Zytokine reisen durch den Körper und erzeugen oxidativen Stress im Gewebe und vor allem in den Energiekraftwerken der Zellen, den Mitochondrien.
Entzündungen im Gehirn reduzieren die Ausschüttung von Serotonin (Fröhlichkeit) und Melatonin (Schlaf) und heben die Produktion von angst-fördernden Stoffen an. Sie produzieren was als “sickness syndrome” (3), bezeichnet wird, welches sich mit depressiven Symptomen überschneidet: Lethargie, Schlafstörungen, Rückzug, Unbeweglichkeit, Sinken der Libido, Lern- und Essstörungen.
Psychiatrische Untersuchungen zeigen, dass Patienten mit hohen Entzündungsmarkern weniger positiv auf Anti-Depressiva reagieren, dafür aber besser auf entzündungssenkende Mittel. (4)
Dieser Ansatz sieht chronische Krankheiten wie Depression, als Gesamtkomplex, der einen körperlichen Zustand widerspiegelt, der aus dem Gleichgewicht und seiner natürlichen Harmonie geraten ist. Sie sind nicht einfach mit schlechten Genen geboren worden, die kein Serotonin produzieren. Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass ihr Körper eine versteckten oder still entzündlichen Vorgang zu verarbeiten versucht, der aus einem kranken Darm kommt.
Möglichkeiten das System zu regulieren.
Körperübungen: Kurze intensive Herz-Kreislauf-Übungen, um die Kraftwerke der Zellen, die Mitochondrien wieder in Schwung zu bringen. 30 Sekunden mit voller Kraft üben und dann 90 Sekunden Pause machen. 8 Interwalle von 1-3x/Woche
Meditation – Die Wirkung von von Entspannung auf das Nervensystem kann weitreichend sein. Wenn dabei der Vagus Nerv durch Atemtechnik stimuliert wird, verstärkt sich die Heilwirkung um ein Vielfaches.(5)
Ernährung – Durch individuelle, kinesiologische Nahrungsmittel-Testung kann entzündungshemmende und allergiesenkende Ernährung getestet werden. Kohlehydratarme und an gesunden Fetten reiche Ernährung, wie natürliche Fette sind die bevorzugte Energiequelle für das Gehirn. Wie Nahrung als Medizin verwendet werden kann, können Sie hier lesen.
→ All das zusammen ergibt eine synergistische Wirkung, die bei individueller, umsichtiger Begleitung sich positiv auf die Selbstregulation und Selbstheilungskräft auswirkt und Hormon- und Immunsystem wieder in Schwung bringen kann.
Referenzen
(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Psychoneuroimmunologie
(2) http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/biuz.200610315/abstract
(3) http://healthbridgehealing.com/sickness_syndrome.html
(4) http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/depression/depression_aid_114676.html
Daniela Keller [Tools-of-Life.at], ist seit 1990 in eigener Praxis tätig.
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Günter (Mittwoch, 31 Juli 2019 19:16)
Sehr interessanter Beitrag.
Man sieht wieder, wie der Darm an allem beteiligt ist.
Übrigens, auf https://brain-fog.net fand ich auch interessante Informationen.
Halime (Dienstag, 27 März 2018 04:38)
Hallo zusammen , ich habe ebenso die Erfahrung gemacht , dass mein Rheuma in direkter Zusammenhang mit dem Pilzbefall mein Darms steht . Nach dem ich alle Rheuma Medikamente mit sehr vielen Nebenwirkungen nicht vertragen habe , musste ich selber nach Lösungen suchen. Nach meiner Anfrage nach einem Test bei der hAusarzt wurde festgestellt dass der Darm wirklich von Pilzen befallen war . Was ich danach wundersamerweise erlebt war , durch die Behandlung der Pilze waren meine Rheuma Beschwerden 60-80 % verbessert hatten. Ich glaube fest daran dass eine Zusammenhang zwischen Rheuma und Darm Gesundheit gibt , Vlt habe ich sogar eine sehr starke Pilz Befall in ganzem Körper die alle die als Rheuma beschriebene Beschwerden verursacht.
Pedro (Freitag, 06 Mai 2016 01:51)
Endlich Zusammenhaenge gut erklärt, plus wertvolle Hinweise! Dank an Daniela Keller. Unser Gesundheitssystem lässt uns völlig im Stich. Da ist es ein großer Trost, dass es Experten wie Sie gibt.
Birgit (Donnerstag, 24 März 2016 08:46)
Was für großartige Beiträge - vor allem auch mit nützlichen Hinweisen die man auch allein umsetzen kann - manchmal hängt ein Leben am seidenen Faden und man hat in unserem kranken Gesundheitssystem keine andere Wahl, als 'freihändig' zu agieren........ohne Laborwerte etc. - Es seih denn man kann es sich noch leisten - was nach Jahrzehnter langer Erkrankung ja bei vielen nicht mehr der Fall ist.
Auch sehr schade dass ich hier am Niederrhein sehr weit weg von Wien bin.
Danke nochmal im Namen derer die sich durch Ihre werfollen Tipps vielleicht dann doch auch selber helfen können.
Robin Fried (Sonntag, 14 Juni 2015 18:34)
Ich leide seit Jahrzehnten an Depressionen und alles, was die Schulmedizin mir anbietet, sind Psychopharmaka. Die habe ich mehrere Jahre genommen. Nichts wurde dadurch besser, eher schlechter, denn ich habe alles nur mehr matt und distanziert erlebt. Jetzt habe ich sie mit dem Arzt abgesetzt und beschäftige mich mit anderen Wegen. Ich habe dann meinen Hausarzt selbst aufgefordert, meinen Darm zu untersuchen und es wurde eine Entzündung festgestellt. Jetzt suche ich alternative Lösungen. Ihr Artikel entspricht meiner Sichtweise. Ich lese nun schon seit längerem auf ihrer tollen Homepage, die voll von interessanten Anregungen ist. Leider bin ich in Berlin, sonst würde ich gerne als Klientin zu Ihnen kommen. Ihre Ansätze wirken kompetent und vertrauenserweckend.
Angelika (Freitag, 15 Mai 2015 07:50)
Ich habe gemerkt, dass ich wieder klar denken kann und besser gelaunt sowie wieder ichtig Lust auf meine Arbeit habe, wenn ich Getreide und Milch weglasse!
Ihr Beitrag zeigte mir die Erklärung dazu. Vielen Dank!
Linda (Freitag, 13 Februar 2015 14:25)
Seit drei Jahren leide ich unter Depressionen. Erst jetzt komme ich darauf, dass meine Entzündungen in zwei Fingergelenken ( kein Rheuma lt. Test) mit meinen Erschöpfungszuständen in Verbindung stehen könnten. Zucker..... Ich habe durch die Antidepressiva stets Heißhunger darauf. Nähre ich somit doch meinen Darm und die Entzündung sowie auch die Depression. Vielen Dank für Ihren Beitrag. Ich werde die Ernährung auf jede Fall in meine Therapie mit einbinden.
Elisa Pent (Donnerstag, 14 November 2013 23:41)
Sehr interessanter Beitrag, Frau Keller, habe schon länger vermutet, dass meine Stimmungsschwankungen keine psychische, sondern eine körperliche Ursache haben. Bin aus Wien. Werde mich bei Ihnen melden.